Ludwig von Armansperg -Der Graf mit großem Herz für die kleinen Leute

 

Er war der Gründungsvorsitzendes des Bürgervereins Hochbarmen, Interessenvertreter der Hochbarmer Bürgerinnen und Bürger, und Geschäftsführer bei Vorwerk & Sohn – Ludwig Graf von Armansperg prägte die 50er-, 60er- und 70er-Jahre in Hochbarmen entscheidend mit. Eine Spurensuche.

 

Ludwig (Maximilian Heinrich) Graf von Armansperg wurde am 30. März 1914 geboren und starb am 18. Oktober 2007. Er war mit Ruth Vorwerk, der Tochter von Wilhelm Vorwerk verheiratet. Ruth lebte vom 16. Februar 1922 und starb am 26. Dezember 2010. Der Traueranzeige ist zu entnehmen, dass die Familie in Uffing am Staffelsee gewohnt hat. Begraben sind beide im Familiengrab auf dem Waldfriedhof an der Fürstenrieder Straße 288 in München.

 

Ludwig Graf von Armansperg übernahm nach dem Tod von Wilhelm Vorwerk (1889-1967) die Leitung der Firma Vorwerk & Sohn. Die Namen von Bethmann und von Armansperg spielen der Geschichte Hochbarmens nur in Verbindung mit der Familie Vorwerk eine Rolle, weil Töchter der Vorwerks in diese Geschlechter eingeheiratet haben. Die Villa Armansperg, Residenz des Gründungsvorsitzenden des Bürgervereins Hochbarmen, Ludwig Graf von Armansperg. Seit dem Tod von Max Jörg Vorwerk wohnt nur noch dessen Witwe Vorwerk in Wuppertal. Der Name Graf von Armansperg ist untrennbar mit dem Bürgerverein Hochbarmen verbunden.

 

 

In der Gründungsversammlung des 1933 durch nationalsozialistische Gleichschaltung (NS-Diktatur) aller Bürgervereine aufgelösten Bezirksvereins Hochbarmen am 24. März 1954 wurde Ludwig Graf von Armannsperg, Geschäftsführer bei Vorwerk & Sohn, zum 1. Vorsitzenden gewählt.

 

Zum Hintergrund: Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 konnte in der Bundesrepublik Deutschland neues Vereinsleben entstehen. Anlass der Gründung und für Graf von Armansperg persönlicher Antrieb war eine starke Interessenvertretung für Bürgerinnen und Bürger in Hochbarmen, beispielsweise bei Verkehrsverbindungen, weil die Stadt Wuppertal die Barmer Bergbahn und die durch Hochbarmen fahrenden Straßenbahnen stilllegen wollte. Vorwerk & Sohn wird als größter Arbeitgeber auf der Schiene mit Kohle für die Energiegewinnung versorgt. Weitere Anliegen für den sozial denkenden Grafen: Wohnraumbeschaff ung gegen Wohnungsnot, Wiederherstellung von Wegen und Straßen, Einrichtung einer Poststelle, Unterstützung von bedürftigen Bewohnern, die bis Ende der 1950er Jahre erfolgte. Nach über 25 Jahren als Vorsitzender verabschiedete sich Gründungsmitglied Ludwig Graf von Armansperg 1979 aus dem Bürgerverein Hochbarmen. Von 1957 bis 1989 war er außerdem Vorsitzender im Stadtverband der Bürger- und Bezirksvereine Wuppertal. Nachfolger wurde Wilfried Pieper. Der Bürgerverein Hochbarmen möchte dieser prägenden Persönlichkeit im Sinne einer Bewahrung der Erinnerung an die Verdienste von Ludwig Graf von Armansperg in Abstimmung mit dem Barmer Verschönerungsverein einen Weg im Barmer Wald, zwischen Bredthöhe (mit Wilhelm-Vorwerk-Anlage) und Werthstein (Moltkehain) benennen und dazu eine Infotafel stiften. Es ist eine neue Patenschaft gewünscht.